Immer wieder werde ich gefragt, wo eigentlich die Unterschiede zwischen den einzelnen Pilates Konzepten der verschiedenen Ausbildungsinstitute liegen. Viele Trainierende aber auch Trainer sind häufig ein wenig verwirrt darüber, was denn nun die Unterschiede seien, warum diese Unterschiede bestehen und welches Konzept und welche Methodik denn die Richtige sei.

Diese Fragen sind oft nicht eindeutig zu beantworten und es würde auch den Rahmen dieses Artikels sprengen, die Besonderheiten und Inhalte eines jeden Pilates Konzeptes hier zu analysieren und zu erläutern.

Eines kann ich aber mit gutem Gewissen sagen, dass sich inzwischen hauptsächlich Konzepte am Markt positioniert haben, die fachlich ordentlich entwickelt wurden.
Meist sind es auch nicht die Konzepte, denen es an Qualität mangelt, oft hängt es eher an den Lehrenden. Dazu möchte ich in naher Zukunft in einem weiteren Artikel einmal genauer eingehen.

Die größten Unterschiede zwischen den Pilates Systemen findet sich zunächst einmal in der Unterscheidung zwischen Fitness Pilates und traditionell basiertem klassischem und modernem Pilates.

Auf das Thema Fitness Pilates und Pilates im Fitness Studio werde ich in näherer Zukunft nochmals gesondert eingehen. Sie können unter Umständen in einem FitnessStudio recht gutes Gruppenpilatestraining auf der MattE und mit Kleingeräten bekommen, um mal zu schnuppern ist das eventuell geeignet. Leider muss ich ehrlich sagen, dass dies selten ist.

Beschäftigen wir uns deshalb lieber mit den verschiedenen traditionell basierten und modernen Pilates Konzepten. Dort werden wir besonders in Atmung, Rhythmik, Bewegungstempo und Wiederholungsanzahl, sowie in der Dynamik, dem Flow, sowie der Range of Motion (Bewegungsumfang einer Übung) Unterschiede feststellen. Außerdem werden uns oft Unterschiede in der Fuß- und Beinstellung begegnen.

Warum gibt es diese Unterschiede überhaupt? Nun das ist ein ganz logischer Prozess, der bereits mit Joseph Pilates selber begonnen hat. J. Pilates selbst hat zeitlebens sein Konzept immer wieder verändert und weiterentwickelt. Jedem Klienten hat er individuelle Trainingsprogramme gegeben, individuelle Übungen und sogar individuelle Hilfsmittel entwickelt. Das, was wir heute als klassische Mattenfolge als sein Erbe kennen , ist nur ein winziger Teil seines Übungs- und Bewegungsvokabulares. Pilates hat sein Contrology (wie er seine Methode nannte) immer offen gehalten. Wir kennen heute 8 Personen die sogenannten Elders, die noch mit Pilates selber gelernt haben und später sein System nicht nur unterrichtet haben, sondern auch ihren Klienten weiter angepasst haben. Diese Elders (auch als 1st Generation Trainer bezeichnet) haben eine ganze Reihe von Lehrern aus- und fortgebildet (2nd Generation Trainer) und auch diese haben ihren eigenen Stil entwickelt.

Ich werde auf die verschiedenen Unterschiede in den nächsten Wochen in verschiedenen Artikeln näher eingehen, ebenso auf das Für- und Wider ständig neue Konzepte zu entwickeln. Eines Vorweg, solange der Lehrende sein Konzept fachlich sinnvoll begründen kann und das klassische System beherrscht, haben die meisten Ansätze Sinn. Es gibt immer verschiedene Wege um bestimmte Ziele zu erreichen. So ist es auch im Pilates. Und nicht jeder Weg ist für jeden geeignet. Probieren Sie ruhig einmal verschiedene Systeme aus und schauen Sie welches Sie schneller zu Ihrem Ziel bringt und was Ihrem Körper und Ihrem Geist gut tut.

Von Sten Kuth

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